Die Qualität des Trinkwasser selber ermitteln:
Um Aussagen über die Qualität des Trinkwassers zu machen, ist es nur in den seltesten Fällen notwendig, eine vollständige Analyse durchführen zu lassen. Denn eine Untersuchung auf alle, bzw. alle unmöglichen Schadstoffe im Wasser verschlingt leicht einige tausend Euro.
Wie kann man also trotzdem rausfinden was mit dem Trinkwasser los ist, wie ist seine Qualität wirklich?
Erster Indikator sind immer Sie persönlich. Schmeckt Ihnen ihr Trinkwasser, – ist es frei von Gerüchen? Weist es keine Trübungen auf und leiden sie nicht an übermässigen Kalkablagerungen auf den Armaturen? Trinken sie es gerne und ausreichend? Dann sind die ersten Kriterien für qualitativ gutes Trink- oder Leitungswasser bereits erfüllt und sie können sich glücklich schätzen. Leider ist das heute nicht mehr der Normalfall.
Darüber hinaus veröffentlicht ihr Wasserwerk die Zusammensetzung des Trinkwassers regelmässig. Für einige Schadstoffe existieren Grenzwerte oder Richtwerte, auf diese Werte wird das Wasser kontinuierlich hin untersucht. Meist finden Sie diese Angaben auf der Internetseite ihres Wasserwerkes, – ein Anruf ist daher nur selten notwendig. Eine Untersuchung auf alle der mittlerweile fast 20.000 bekannten Schadstoffe führt aber auch ihr Wasserwerk nicht durch, denn der Aufwand ist einfach zu groß und steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum zu erwartenden Ergebnis. Sie dürfen davon ausgehen, dass alles im gesetzlichem Rahmen ist und keine Grenzwerte verletzt werden. Die Ergebnisse der Trinkwasserwerte im Wasserwerk selbst und bei Ihnen zu Hause können allerdings voneinander abweichen.
Bis hierhin war alles kostenlos, jetzt müssten Sie mal einen Euro in die Hand nehmen:
Tiere, und insbesondere Hunde, haben bekanntlich eine bessere Nase als wir Menschen. Darüber hinaus sind sie frei von „medialer Beschallung“. Also unabhängig, und nur ihren eigenen Sinnesorganen hörig. Auch Wasserwerke und sogar Brauereien vertrauen der Sensorik der Tiere (Fische oder Wasserflöhe) mehr, als irgendwelchen aufwendigen Laboruntersuchungen.
Setzen sie für diesen Test einem Hund eine Schale mit Trinkwasser aus der Leitung, und eine zweite identische Schale mit möglichst reinem Wasser vor. Hier bietet es sich an Wasser aus Umkehrosmoseanlagen zu verwenden, oder aber wenn sie niemanden kennen der eine solche Anlage besitzt, kaufen Sie einen Liter sogenanntes Babywasser im Reformhaus. Dieses Wasser wird mit dem Verfahren der Umkehrosmose gewonnen, ist also besonders rein.
Wiederholen sie den Versuch, – ruhig auch an verschiedenen Tagen. Wenn sie keine eindeutigen Ergebnisse bezüglich des bevorzugten Trinkwasser ihres Hundes feststellen können, dann kommt wahrscheinlich wirklich hochklassiges Trinkwasser aus ihrem Wasserhahn. Meist ist das Ergebnis allerdings ein anderes…der Hund nimmt noch nicht einmal einen Schluck des Leitungswassers zu sich…er riecht schon aus einiger Entfernung den Unterschied, und trinkt auffällig bevorzugt das reinere Wasser. Eine Gefahr für die Gesundheit des Hundes besteht dabei nicht, denn was für Säuglinge konzipiert ist, sollte dem Tier nicht Schaden. Es besteht allerdings die Gefahr, dass ihr Hund sich zukünftig weigert, noch Leitungswasser zu trinken…probieren sie es einfach aus. Dieser Versuch wird sie möglicherweise zum Nachdenken anregen…
Weiterhin kann man beim Wasserversorger immer gerne erfragen, wo die Quellen ihres Leitungswassers sich befinden. Oftmals kann man das auch selber im Internet recherchieren. Meist werden mehrere Quellen zusammengefasst und verschnitten. Es ist empfehlenswert, in diesem Gebiet einen Spaziergang zu unternehmen. Achten Sie dabei auf Landwirtschaft, Industrie aber auch private Haushalte. Nur selten kommt das spätere Leitungswasser aus einem reinem Naturschutzgebiet.
Wenn Sie ihr Leitungswasser konkret z.B. auf Schwermetalle, Hormone oder dgl. testen lassen möchten, dann bieten zahlreiche Labore diesen Test als Dienstleitung an. Wir empfehlen sich bei Ihrem zuständigen Gesundheitsamt beraten zu lassen.
Nicht unerwähnt werden sollte auch ihr häusliches Wassernetz, also die Leitungen in ihrem Hause. Ihr örtlicher Gas-Wasser Installateur ihres Vertrauens berät sie hier gerne unverbindlich. Neue Wasserleitungen werden heutzutage nur noch selten in Metall ausgeführt, zertifizierte hochqualitative Kunststoffe (PE) lösen diese ab, bzw. haben diese schon abgelöst. Nicht ganz ohne Grund, wie ihr Installateur ihnen gerne erklären wird.
Mit einfachen TDS Messgeräten (~30 Euro) bestimmen sie die Leitfähigkeit des Wasser, also den Kehrwert des Widerstandes. Ganz sauberes Wasser leitet den Strom nicht, je verschmutzter um so besser. Diese Geräte ersetzen natürlich keine Wasseranalyse, sie unterscheiden auch nicht zwischen Schadstoffen und Mineralien. Dennoch dienen sie zur Funktionskontrolle von Umkehrosmoseanlagen und zur Einstellung dieser auf spezifische Wasserreinheitswerte.
0-2 ppm = destiliertes Wasser
3-10 ppm = Niederschlagswasser in Gebieten mit niedriger Luftverschmutzung
11-50 ppm = ausgezeichnetes Trinkwasser, sehr weich zum Trinken, ideal für Tee oder Kaffee
51-80 ppm = akzeptabeles Trinkwasser
81-250 ppm = Oberflächennahes Trinkwasser.
251-600 ppm = Kalkhaltiges Wasser. Aber in der Regel aus der Tiefe gewonnen.
601 -2500 ppm = Unser Beileid.